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Wald: Alle Teuflinnen:
Marina Schreck, Katharina Dosch, Jeanette Runzer, Larissa Horn, Cahide Arslan Max:
Simon BerningerAnna: Larissa Horn Kurt: Jan Ackermann / Patrick Wölfelschneider Lehrer:
Benjamin Jahn, Eric Schäfer, Jan Ackermann, Patrick Wölfelschneider, Hirsch:
Simon Berninger, Katharina Dosch, Eric Schäfer, Jan Ackermann Spielleitung:
Eleonora Venado Musik:
Gitarre: Benjamin Jahn Saxofon: Marina Schreck Klavier: Katharina Dosch
Technik:
Thomas Venado, Jochen Reeg, Frank Wiesner Freud am Freischütz sehr frei nach Apel, Kind und Weber
Uhuii! Warum wir dem Freischütz die Geister ausgetrieben haben Im Laufe der 175 Jahre, die seit der Freischütz-Uraufführung von Carl Maria v. Weber und der 25 Jahre später erfolgten Geburt Sigmund
Freuds vergangen sind, hat sich viel verändert - sogar der deutsche Wald ist nicht mehr das, was er einmal war. Die Forstwirtschaft hat ihn als Wirtschaftsfaktor entdeckt, Oden-, Schwarz- und sonstige
„Waldvereine“ haben gepflegte Wanderwege angelegt, in den Waldgaststätten gibt's Pizza und Frascati, die Förster und Waldpächter fahren die Waldwege im dicken Toyota ab und zeigen an Waldgebietsgrenzen parkende
Fahrzeuge an, der Anteil der Frauen beim Jagen ist wieder auf 30 Prozent gestiegen..... Entsprechend hat sich unser Naturerleben geändert. Kein Schaudern mehr in wilden Waldschluchten, keine Geister mehr in
Tannenwipfeln. Das Zielfernrohr mit Infrarotauge ist zuverlässiger als jede Freikugel. Der Wald ist entzaubert. Jede Aufführung, die den „Freischütz“ in der traditionellen Form konserviert, rückt ihn damit
für unser Erleben in die Ferne. Das kann unter Umständen ganz gut sein, manchmal erkennt man Dinge aus der Distanz genauer als aus unmittelbarer Nähe. Im Fall von „Freud am Freischütz“ erschien es der TheaterAg der
Ernst-Göbel-Schule (TEGS) und ihrer Leiterin Eleonora Venado jedoch angebracht, die Geschichte aus der Ferne heranzuholen. Um sich das Stück anzuverwandeln, musste -wie immer- auf „einige“ dem „Freischützkenner“ lieb
gewordene „Dekorationen“ verzichtet werden. Die TEGS veränderten Bühnenbild, Musik, Handlung, Figuren, Anfang, Schluss und Titel… Geblieben sind folgende Motive: Max Max
hat keine Chance: „Nichts kann vorm tiefen Fall dich retten...“ Er steht unter Druck. Ein Schuss entscheidet über Karriere, Liebe, gesellschaftliche Anerkennung. Er bringt in allen Fächern hervorragende Leistungen, aber
in der Schule im Sportunterricht ist das Schießen wirklich nicht seins. Eine bekannte Situation, in der ein Schüler zum Spickzettel, ein Sportler zu Anabolika, ein Politiker zum Bestechungsgeld und Max zu den Freikugeln
greift. Unlautere Mittel... Tja, was will man da denn aber auch sonst machen? Teuflinnen Was ist die Ursache für Max’ Niedergang? Die hübschen Teuflinnen? Oder von Menschen geschaffene Umstände…
etwa das hessische Schulsystem? Was ist das aber auch für eine Welt, die alles von einem einzigen Schuss abhängig macht? Eine Chance für die Teuflinnen...! Und wer sind diese schönen Teuflinnen? Eine verführerische
Ausrede für alle, die an den Umständen nichts ändern wollen! Anna Anna als Schützenkönigin - kann eigentlich nichts tun und tut doch das falsche, indem sie den Druck auf
Max verstärkt. Wenn Max trifft, bekommt sie ihn, wenn nicht... bekommt sie einen anderen. Und sie ist damit einverstanden, rebelliert nicht gegen die eigentliche Ursache ihrer Situation, sondern: Max muss sich
„bewähren“. Kurt Ein weiterer Faktor des Druckes. Ex von Anna. Steht immer in den Startlöchern, mit klarem Heimvorteil. Wolfsschlucht Max und der Teuflinnen Weg führt in die Wolfsschlucht. Eine unkultivierte, beängstigend chaotische Gegend in uns. Auf der einen Seite Natur pur, auf der anderen wohnen dort gefährliche Geister. Sie heißen
Aggression, Mordlust, Gewalt, aber auch Sexualität. Wehe, wenn sie losgelassen. Für Weber konnte noch eine wilde Waldschlucht diesen „verrufenen“ Ort darstellen. Die Schilder auf unseren heutigen Wanderwegen zeigen
überall hin, nur nicht mehr in unser Inneres. Kann da heute überhaupt noch ein Schauder auf der Bühne entstehen? Der Pakt Es gibt nichts Böses, außer man tut es. Kugeln gießen im Wald
mit Beschwörungsformeln ist ja ganz nett, aber was soll uns dabei erschrecken? Ja, als Kinder konnte uns das noch schaudern machen, die kleine Erinnerung daran haben wir lieb gewonnen. Doch so harmlos ist das Vergehen
von Max nicht. Sehen „War ich denn blind?“ fragt sich Max. - Jeder hat seinen eigenen Blick auf die Wirklichkeit. Max ist irritiert, er hat den Glauben an seine Sicht der
Dinge verloren. Die Teuflinnen „schenken“ ihm ein anderes Sehen. Eine Illusion... und nur mit der will er leben. |
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